Bevölkerung gedenkt am Jahrestag der Opfer von Magdeburg

Nun, da sich der Tag des Anschlags zum ersten Mal jährt, gedenkt die Bevölkerung der Opfer. Am 20. Dezember 2024 steuerte ein 50 Jahre alter Mann seinen Pkw auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt. Bei der Amokfahrt wurden sechs Menschen getötet, mehr als 300 verletzt und Tausende traumatisiert. 

Vom neuen Prämonstratenser-Kloster sind es nur wenige Fußminuten bis zum Alten Markt. Trotz der Nähe konnten Pater Clemens Dölken und seine Mitbrüder nicht zum Ort des Anschlags. 

Prämonstratenser boten Bevölkerung Trost

„Die Behörden hatten aus Angst vor weiteren Anschlägen alles abgeriegelt“, berichtet der Prior. Vor und zu Weihnachten boten die Prämonstratenser und ihre Gemeinden der Bevölkerung dann Trost.

Dabei stellte sich die Frage, ob in den Kirchen noch „O, du Fröhliche“ gesungen werden sollte. „Die Antwort lautete: Ja“, sagt Pater Clemens und ergänzt: „Weihnachten ist kein Schönwetterfest. Die Botschaft vom Frieden auf Erden traf auch schon vor zweitausend Jahren auf eine unheile Welt.“ 

Pater Clemens lebt seit mehr als 30 Jahren in Magdeburg. Nach der Wiedervereinigung gründete sein Konvent ein Priorat an der Elbe. Die Hauptstadt Sachsen-Anhalts hat in der Geschichte der Prämonstratenser eine große Bedeutung. Der Ordensgründer, der Heilige Norbert von Xanten, war von 1126 bis zu seinem Tod im Jahr 1134 Erzbischof von Magdeburg. Im Zuge der Reformation verließen die Chorherren die Stadt, kehrten erst 1991 zurück. Am 2. Oktober 2023 bezogen die Prämonstratenser an der Kirche St. Petri einen Neubau.